Ende Januar und Anfang Februar 2025 hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen eines VHS-Kurses die Moderne Schwertkunst (MSK) kennenzulernen – eine faszinierende Sportart, die historische Fechtkunst mit moderner Trainingsmethodik verbindet.
Als 46-Jährige, die immer schon Spaß daran hatte, Neues auszuprobieren, war ich gespannt auf diese Erfahrung. Gemeinsam mit etwa zehn weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern – einer bunt gemischten Gruppe unterschiedlicher Altersstufen – tauchte ich für drei Montage in die Welt der Schwerter ein. Das Training fand in der Sporthalle der Osnabrücker Werkstätten in Sutthausen statt, die auch vom TSG Burg Gretesch für das MSK-Training genutzt wird.
Jede Einheit begann um 17:15 Uhr und dauerte rund 90 Minuten. Nach einer kurzen, spannenden Einführung in die Grundlagen der Modernen Schwertkunst – inklusive einem Exkurs, wie alte Fechtbücher sportwissenschaftlich aufbereitet wurden – starteten wir mit einem intensiven Aufwärmtraining, sowohl mit als auch ohne Schwert. Besonders die Fingerübungen und die zahlreichen Wiederholungen forderten uns Anfänger ordentlich heraus – eine Belastung, an die sich unser Körper erst gewöhnen musste.
Anschließend lernten wir die ersten Grundtechniken kennen, wie etwa die Bogenstellung, den Mittelhieb und den Abwärtsblock. Abgerundet wurde jede Einheit durch Fitnessübungen am Schwert – spätestens dabei kamen alle noch einmal richtig ins Schwitzen.
Ein besonderes Highlight war das Anprobieren der Freikampfausrüstung. Mit ein wenig Mut wagten wir sogar erste, noch sehr zaghafte Versuche im freien Kämpfen. Die freundliche und unterstützende Atmosphäre durch die Trainer und Vereinsmitglieder half enorm: Klare, kleinschrittige Erklärungen, hilfreiche Rückmeldungen und ein ausgewogenes Verhältnis von Wiederholungen und neuen Übungen sorgten für einen spürbaren Trainingsfortschritt.
Warum Moderne Schwertkunst? Diese Sportart begeistert, weil sie vielseitige Anforderungen vereint: Koordination, Konzentration, Reaktionsfähigkeit, Körpergefühl und Raumwahrnehmung werden ebenso geschult wie die allgemeine Fitness. Dazu kommen die ästhetischen Bewegungen und die Möglichkeit, sich sowohl in Formen (Einzel oder Team) als auch im Freikampf zu entwickeln.
Für alle, die eine außergewöhnliche und anspruchsvolle Sportart suchen, ist die Moderne Schwertkunst eine echte Empfehlung!
Kristin
Im Frühjahr bin ich eher zufällig auf das MSK-Angebot gestoßen, als ich nach einer Ergänzung zu meinem bisherigen Trainingsprogramm suchte. Seitdem hat sich dieser Sport als spannende neue Herausforderung erwiesen – auch wenn die Prüfungen (leider) dazugehören ;-).
Meine erste Gürtelprüfung fand vom 2. bis 4. September 2024 in der Sporthalle des MSK Osnabrück statt. Wie gewohnt begann alles mit einer Begrüßung und einem Aufwärmprogramm. Danach gab es die Möglichkeit, die bevorstehenden Prüfungsaufgaben noch einmal zu rekapitulieren. Zunächst wurden die Gelbgurte geprüft, was uns einen spannenden Einblick in die Anforderungen der nächsten Stufe bot. Anschließend war die Prüfung für den ersten Gurt, also den 9. Schülergrad, an der Reihe. Alle Teilnehmer haben dabei erfolgreich die waffenlose und bewaffnete Grundschule, den Gefechtsteil, die erste Form sowie die theoretischen Inhalte absolviert.
Mara
Die Leiter der MSK-Schulen wurden zu einem Lehrgang in Oberhaching, einem Vorort von München, eingeladen. Das Event dauerte insgesamt drei Tage und fand in den Räumlichkeiten des Sportzentrums Oberhaching statt.
Alle anwesenden MSK-Schulen hatten Lehreinheiten vorbereitet und diese auch selbst geleitet. Die Inhalte des Lehrgangs waren in Blöcke unterteilt, die von den Teilnehmern den ganzen Tag über, von Morgens bis Abends, gemeinsam behandelt wurden. Diese Blöcke gliederten sich in technische Lehreinheiten und organisatorische Themen.
In den technischen Lehreinheiten wurden neue Techniken vorgestellt, alte verbessert und gemeinsam diskutiert. Besonders interessant war die von Maik L. angeregte Diskussion über die Handhabung von Techniken, die zum Zubodenbringen gedacht sind. Diese Techniken sind im MSK eher unklar reguliert.
Zur Verdeutlichung: Der MSK definiert ein regelkonformes Zubodenbringen wie folgt: „Das Zubodenbringen muss kontrolliert ausgeführt werden.“ Allerdings bleibt oft unklar, was genau „kontrolliert“ bedeutet.
Marcel Ludwig
Vom 29. September bis zum 1. Oktober 2023 fand die Deutsche Meisterschaft für moderne Schwertkunst in der Sporthalle des TSV Erding in Bayern statt. Gemeinsam mit Marcel Ludwig sowie Maren und Kevin Schlachta und Henri Niemann nahm ich an diesem Turnier teil. In der Kategorie Freikampf konnte ich den ersten Platz erkämpfen.
Das Turnier wurde im KO-System ausgetragen, und um das Finale zu erreichen, mussten mehrere Kämpfe bestritten werden. Im letzten Duell traf ich auf einen starken Gegner, den ich in einem harten und anspruchsvollen Zweikampf besiegen konnte, wodurch ich den Turniersieg errang.
Dieser Erfolg war das Resultat unseres intensiven Trainings und der harten Vorbereitung – ganz nach dem Motto „Train hard, fight easy“.
Maik Ludwig